Klassengemeinschaft stärken – Spiele und Methoden für deinen Unterricht
- Was versteht man unter Klassenklima bzw. einer Klassengemeinschaft?
- Was gehört zu einem guten Klassenklima?
- Mögliche Gründe für eine schlechte Klassengemeinschaft
- Warum ist eine gute Klassengemeinschaft wichtig?
- Klassenklima verbessern – 8 Methoden für die Grundschule & Co.
- 1. Stärke den Klassenzusammenhalt mit Fragebogen
- 2. Ritualisiere Feedbackrunden
- 3. Organisiere einen Klassenrat
- 4. Fördere eine offene Diskussionskultur
- 5. Setze auf Gruppenübungen
- 6. Nutze die Vorteile von Lapbooks
- 7. Passe den Sitzplan an
- 8. Führe Klassenregeln ein
Ein positives Klassenklima schafft eine Atmosphäre, in der Unterrichten und Lernen Spaß machen. Wir stellen dir bewährte Methoden und Spiele für eine starke Klassengemeinschaft vor, die du in verschiedenen Klassenstufen einsetzen kannst.
Mit dem Klassenklima ist es wie mit dem Wetter: Ist es kalt und regnerisch, sind wir tendenziell schlechter gelaunt und antriebslos. Wenn jedoch die Sonne scheint, blühen die Blumen, die Vögel zwitschern und wir wollen raus, um die Welt zu entdecken.
Das Wetter kannst du zwar nicht ändern, aber die gute Nachricht ist: das Klassenklima schon.
Wir haben abwechslungsreiche Materialien und Spiele für die Klassengemeinschaft für dich herausgesucht, die du sofort in deinem Unterricht einsetzen kannst. Lass uns loslegen!
Was versteht man unter Klassenklima bzw. einer Klassengemeinschaft?
Das Klassenklima umfasst die emotionalen und sozialen Beziehungen zwischen SchülerInnen und LehrerInnen sowie zwischen den SchülerInnen selbst.
Bei der Klassengemeinschaft stehen hingegen die Interaktionen, Dynamiken und das Gefühl der Zusammengehörigkeit zwischen den Schülern und Schülerinnen im Fokus. Es geht darum, wie sie miteinander umgehen, kommunizieren, zusammenarbeiten, sich unterstützen und als Gemeinschaft agieren.
Die beiden Konzepte sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Mit anderen Worten: Ein positives Klassenklima fördert eine starke Klassengemeinschaft, eine starke Klassengemeinschaft trägt wiederum zu einem positiven Klassenklima bei.
Da stellt sich die Frage …
Was gehört zu einem guten Klassenklima?
Laut dem Pädagogen Hilbert Meyer sind die Merkmale für ein gutes Klassenklima und eine starke Klassengemeinschaft
- gegenseitiger Respekt,
- verlässlich eingehaltene Regeln,
- gemeinsam geteilte Verantwortung,
- Gerechtigkeit der Lehrkraft gegenüber jedem Einzelnen und dem Lernverband,
- Fürsorge der Lehrkraft für die SuS sowie der SuS untereinander.
Doch eine gute Klassengemeinschaft bildet sich nicht von alleine.
Kündigst du während deiner Probezeit, entstehen für dich keine Kosten.
Mögliche Gründe für eine schlechte Klassengemeinschaft
Fakt ist, dass sich Kinder und Jugendliche nicht aussuchen können, mit wem sie in einer Klasse landen. Es treffen verschiedene Persönlichkeiten aufeinander und leider ist Mobbing in vielen Klassengemeinschaften an der Tagesordnung.
Auch Unterrichtsstörungen können das Gefühl der Zusammengehörigkeit in der Klasse negativ beeinflussen. Wenn SchülerInnen schwätzen, unpassende Bemerkungen machen, im Raum unerlaubt herumlaufen usw. kann dies die Konzentration und das Wohlbefinden aller negativ beeinträchtigen.
Eine weitere mögliche Ursache für eine schlechte Klassengemeinschaft sind zudem familiäre Probleme der SchülerInnen. Falls sie nämlich die Situation zuhause stark belastet, sind sie weniger in der Lage, sich auf soziale Interaktionen in der Klasse einzulassen.
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- Super Klima im Klassenzimmer,
- Das Klassenklima stärken an der Förderschule,
- Spiele für schwierige Unterrichtssituationen,
- Unterricht und Klassenklima.
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Wie genau deine SchülerInnen von einer starken Klassengemeinschaft profitieren können, erfährst du jetzt.
Warum ist eine gute Klassengemeinschaft wichtig?
Eine starke Klassengemeinschaft bringt für deine SchülerInnen viele Vorteile mit sich.
- Aktive Beteiligung am Unterricht: Wenn sich Schüler und Schülerinnen gegenseitig unterstützen und respektieren, fühlen sie sich sicher und wertgeschätzt. Dies schafft eine ideale Umgebung für das Lernen, da sie sich eher öffnen, Fragen stellen, Ideen austauschen und aktiv am Unterricht teilnehmen.
- Soziale und emotionale Entwicklung: Eine starke Klassengemeinschaft fördert soziale Interaktionen, Empathie und Zusammenarbeit zwischen den SchülerInnen. Sie lernen, miteinander auszukommen, Konflikte konstruktiv zu lösen und Unterschiede zu akzeptieren. Dies trägt zur Entwicklung ihrer emotionalen Intelligenz bei und bereitet sie auf das Leben außerhalb der Schule vor, wo zwischenmenschliche Fähigkeiten von großer Bedeutung sind.
- Reduzierung von Stress: Eine unterstützende Klassengemeinschaft minimiert den Stress der SchülerInnen. Sie fühlen sich weniger unter Druck gesetzt und bitten eher um Hilfe, wenn sie Schwierigkeiten haben. Dies trägt zu einem gesunden emotionalen Wohlbefinden bei und fördert eine positive Einstellung gegenüber dem Lernen.
Es gibt verschiedene Spiele und Methoden, mit denen du das Klassenklima verbessern und so auch die Klassengemeinschaft stärken kannst. Wir haben die besten für dich zusammengefasst.
Klassenklima verbessern – 8 Methoden für die Grundschule Co.
1. Stärke den Klassenzusammenhalt mit Fragebogen
Ein Klassenfragebogen ist ein ideales Mittel, um das Klassenklima zu erfassen und zu verbessern. Denn nur auf der Basis von aussagekräftigen Daten kannst du auch zielgerichtete Maßnahmen ergreifen – ansonsten tappst du im Dunkeln.
Es gibt natürlich nicht den einen richtigen Fragebogen, der für alle Klassen gleich gut passt. Welche Fragen gestellt werden und nach welchen Kriterien ausgewertet wird, hängt von dir und deinen SchülerInnen ab.
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2. Ritualisiere Feedbackrunden
Du möchtest wissen, wie sich deine Schülerinnen und Schüler in der Klasse fühlen, was ihnen gefällt und was nicht? Dann frag sie einfach!
Mit Ritualen wie etwa Feedbackrunden machst du dir schnell ein Bild über die wichtigsten Aspekte deines Unterrichts und das Klassenklima.
Im Gastbeitrag von Christoph Eichhorn kannst du nachlesen, was es dabei zu beachten gilt. Zusätzlich findest du darin Informationen zu der Dreiecks-Pyramide für Schülerfeedback mit genauen Erläuterungen, wie diese im Unterricht eingesetzt werden kann.
3. Organisiere einen Klassenrat
Auch der Klassenrat ist eine geeignete Methode, um den Klassenzusammenhalt zu stärken.
Er besteht aus regelmäßigen, meist wöchentlichen Treffen, zu denen sich die Klassengemeinschaft trifft.
Der Klassenrat
- bespricht Konflikte,
- trifft Entscheidungen,
- setzt Schwerpunkte im Lehrplan,
- plant Projekte,
- legt Regeln für das Miteinander fest.
Zum Klassenrat wählen die SuS immer eine andere Person für den Vorsitz. Die diskutierten Themen, Regeln und Abmachungen werden protokolliert. Ein gängiger Modus für die Abstimmungen ist die einfache Mehrheit, bei der alle eine Stimme haben – auch du als Lehrkraft.
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4. Fördere eine offene Diskussionskultur
Eine offene Diskussionskultur, in der jeder zu Wort kommt, fördert das Miteinander. Mit der Methode Fishbowl-Diskussion lernen die SuS, über ein ausgewähltes Thema innerhalb einer großen Gruppe gleichberechtigt und ohne Leitung zu diskutieren.
Für die Ausführung brauchst du lediglich einen Raum mit offenem Stuhlkreis und drei Stühlen in der Mitte.
So funktioniert es:
- Alle SuS sitzen im äußeren Kreis. Wer etwas sagen will, setzt sich auf einen der drei Stühle in der Mitte und geht erst dann wieder in den äußeren Kreis zurück, wenn er oder sie fertig ist.
- Reden dürfen nur die drei Personen im inneren Kreis, in Form einer direkten Diskussion.
- Wenn jemand etwas sagen möchte, aber bereits alle drei Stühle besetzt sind, stellt derjenige bzw. diejenige sich hinter einen der Stühle und setzt sich, sobald der Stuhl frei wird.
- Alle dürfen so oft sie möchten in den inneren Kreis zurückkehren.
- Beendet ist die Diskussion erst dann, wenn jeder, der etwas sagen möchte, zu Wort gekommen ist.
5. Setze auf Gruppenübungen
Um deinen Unterricht aufzupeppen und gleichzeitig die Klassengemeinschaft zu stärken, eignen sich Gruppenübungen perfekt.
Ein interessantes Beispiel ist etwa der stumme Dialog.
Dabei schreiben die SuS ohne zu sprechen nacheinander an die Tafel ihre Antworten zu einer Frage oder einer Aussage (z. B. Was stört mich in der Klasse am meisten?).
Sie können sich dabei auch auf die Sätze beziehen, die andere schon geschrieben haben. Durch diese Methode lernen sie, einen reflektierten Dialog zu führen, ohne zu sehr von den eigenen Emotionen mitgerissen zu werden. Und das Beste daran – alle kommen zu Wort.
6. Nutze die Vorteile von Lapbooks
Lapbooks sind tolle Tools, um nicht nur die Fantasie deiner SchülerInnen anzukurbeln, sondern auch das Klassenklima zu verbessern.
Diese interaktiven Mini-Bücher bestehen aus einem gefalteten Blatt Papier sowie verschiedenen Klapp- und Taschenelementen und ermöglichen es deinen SchülerInnen, Lernergebnisse auf eine individuelle und kreative Weise festzuhalten.
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7. Passe den Sitzplan an
Sitzpläne bilden häufig eine „Klassenhierarchie” ab – insbesondere wenn die SchülerInnen sich ihre Plätze selbst aussuchen dürfen.
So landen dann diejenigen, die etwas außen vor sind, auch räumlich eher am Rand. In anderen Klassen bilden sich wiederum immer dieselben Sitzpaare oder kleine Tischinseln mit den typischen „InselbewohnerInnen”.
Also warum nicht mal kräftig mit einer neuen Sitzordnung durchmischen?
Im Beitrag Sitzordnungen für die Schule findest du unterschiedliche Variationen mit ihren Vor- und Nachteilen – samt Vorlagen zum Ausdrucken. Probier es einfach aus! 🪑
8. Führe Klassenregeln ein
Auch Klassenregeln können in Sachen Klassenklima sowie Klassengemeinschaft Wunder bewirken. Dabei solltest du jedoch ein paar Dinge beachten:
- Regeln um der Regeln willen sind Quatsch. Sie müssen sinnvoll sein und von allen verstanden werden.
- Die Klassenregeln solltest du gemeinsam mit deinen SchülerInnen erarbeiten.
Die Bedeutung von Regeln kannst du auf spielerische Art und Weise vermitteln. Zum Beispiel über ein Kartenspiel, das die Schülerinnen und Schüler selbst in Gruppenarbeit erfinden und anschließend der Klasse präsentieren.
Oder du drehst den Spieß einmal um und bindest die SuS in eine Diskussion darüber ein, welche Lehrkraft-Regeln sie denn gut und wichtig fänden, sodass sie besser lernen können und noch lieber zum Unterricht kommen.
Danach erfolgt die gemeinsame Erarbeitung der eigentlichen Klassenregeln. Du kannst dich dabei an den folgenden Ablauf halten:
- Sammle verschiedene Regel-Vorschläge (zum Beispiel mit Hilfe von Brainstorming).
- Einigt euch auf gemeinsame Regeln und definiert Konsequenzen bei einem Regelverstoß.
- Formuliert die Regeln und Konsequenzen aus. Diese sollen für alle zugänglich sein, zum Beispiel auf einem Plakat, einem Merkblatt oder in einem gemeinsamen Online-Tool.
So könnte zum Beispiel eine Liste mit Klassenregeln aussehen …
Vielleicht hast du es schon bemerkt: Die Klassenregeln sollten eindeutig und positiv formuliert sein. So bleiben sie besser hängen und werden eher als Gebote und weniger als Verbote verstanden.
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