Digitale Tools für den Unterricht – auf einen Blick
Wenn es um die Frage nach dem Einsatz von digitalen Medien im Unterricht geht, scheiden sich die Geister. Viele Lehrkräfte begrüßen die neuen Möglichkeiten und versuchen diese bestmöglich zu nutzen, andere betrachten die Entwicklung eher skeptisch. Schließlich verbringen die SuS ohnehin schon viel Zeit mit digitalen Inhalten. Auch die Nutzung von Smartphones und Tablets im Rahmen des Unterrichts mag einigen Lehrkräften zunächst als Autoritäts- und Kontrollverlust erscheinen.
Fest steht jedoch, dass sich die Digitalisierung nicht aufhalten lässt und auch vor den Schulen nicht Halt macht – und das sollte sie auch nicht. Spätestens der KI-Hype um Programme wie ChatGPT hat gezeigt, dass sich unsere Vorstellung von Wissen und Information tiefgreifend verändert.
Stichwort: Medienkompetenz. Gerade weil die ungeschulte Nutzung digitaler Medien nicht nur Vorteile, sondern auch Gefahren birgt, sollten SuS in der Schule einen konstruktiven Umgang mit digitalen Anwendungen lernen. Darüber hinaus eröffnet der Einsatz von Apps und Webtools nie dagewesene Möglichkeiten interaktiver Unterrichtsgestaltung, die wir in diesem Dossier mit dir gemeinsam erkunden wollen.
Welche Arten von digitalen Tools für den Unterricht gibt es?
Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Kategorien von Tools vor, die du im Unterricht einsetzen kannst. Wir haben ausschließlich Anwendungen ausgewählt, die von deutschen bzw. EU-Serverstandorten betrieben werden und somit der DSGVO entsprechen. Eine Verwendung von Tools mit US-amerikanischen Serverstandorten (z. B. Slack, Google) ist seit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes aus dem Jahr 2020 in deutschen Schulen verboten.
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Whiteboard-Tools 📋
- Miro – Das Whiteboard-Tool ermöglicht es, digitale Boards zu erstellen, die dann mit mehreren Personen geteilt und gleichzeitig bearbeitet werden können. Auf einem Miro-Board lassen sich virtuelle Post-its, Bilder und Formen anbringen, die sich anschaulich gruppieren und vernetzen lassen. Die Anwendung eignet sich sowohl für den Einsatz zu organisatorischen Zwecken im Kollegium als auch für das Brainstorming oder verschiedene Projekte mit den SuS.
- Flinga – Dieses Tool aus Finnland arbeitet mit einer übersichtlichen digitalen Tafel, auf der deine SuS verschiedene Kacheln anlegen können. Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, über Likes und Votes miteinander zu kollaborieren und so zum Beispiel ein Brainstorming zu neuen Lerninhalten mit Flinga anzuleiten.
- Epic Pen – Der Epic Pen ist ein virtueller und virtuoser Stift, mit dem du Notizen auf deiner Bildschirmoberfläche machen kannst. So kannst du beispielsweise einen Lerninhalt (Text, Bild, Video, Grafik) zeigen und parallel für alle SuS sichtbare Notizen machen. Deine Aufzeichnungen kannst du später mit deiner Klasse teilen. Epic Pen ist ein smartes Tool, um Medienbrüche zu vermeiden und neue Inhalte medial unterstützt zu vermitteln.
E-Learning-Tools 🎓
- Moodle – das Urgestein unter den digitalen Lerntools ist eine kostenlose Open-Source-Software, über die du Dokumente bereitstellen und abrufen kannst.
- vicole – “Schule digital” ist das Motto dieses digitalen Klassenzimmers, in dem du Videounterricht geben, deinen Bildschirm teilen und außerdem eine sichere Dateiablage für deinen Unterricht nutzen kannst.
Quiz-Tools ❓
- Kahoot! – mit Kahoot! kannst du interaktive Quizze erstellen. Die SuS beantworten die Fragen in Echtzeit auf ihren eigenen Endgeräten, dadurch entsteht eine Art lebendige Gameshow im Unterricht. Mit Kahoot! fragst du vorhandenes Wissen auf spielerische Art ab und kannst somit deine Stunden massiv auflockern. Die Fragen werden meist im Multiple-Choice-Format oder mit kurzen Antwortmöglichkeiten gestellt, zur Vertiefung von Unterrichtsinhalten ist das Quiz-Tool nur bedingt geeignet.
- QuizAcademy – die deutsche Alternative zu Kahoot! bietet in etwa denselben Funktionsumfang.
Planungs-Tools 📅
- TeacherTool – dieses Tool eignet sich ideal zur Planung und Organisation des Schulalltags. Mit der iOS-App für Lehrkräfte können unter anderem Lerngruppen verwaltet, Sitzpläne inklusive Fotos erstellt sowie Notenbücher für einzelne Fächer angelegt und Fehlzeiten von SuS vermerkt werden. Dabei wird großen Wert auf Datenschutz gelegt. Android-NutzerInnen können auf die Alternative Tapucate zurückgreifen.
- Evernote – dieses Tool dient der Erstellung und Organisation von Notizen, wobei diese auch Sprachaufnahmen, Fotos, Anhänge und Links beinhalten können. Außerdem lassen sich praktische Erinnerungen und Checklisten erstellen und sogar eine Chat-Funktion ist enthalten. Eine Alternative zu Evernote, die viele ähnliche Funktionen bietet, ist Trello.
- Notyz – ermöglicht eine datenschutzkonforme Kommunikation. Das Online-Redaktionssystem dient als schulinterner Nachrichtendienst und umgeht durch individuelle Lesecodes die Notwendigkeit, personenbezogene Daten anzugeben. Notyz ist sowohl als App für iOS und Android als auch im Browser am Computer nutzbar.
- Nuudel – mit Nuudel lassen sich Termine einfach online und datenschutzkonform abstimmen, z. B. für Schulausflüge, Projekttage, Klassenfahrten und mehr.
QR-Code-Tools 🤳
- QR Code Generator – mithilfe dieser oder einer vergleichbaren App wie QR Code Monkey kannst du ein Arbeitsblatt mit eigenen QR-Codes versehen, über welche deine SuS weiterführende Informationen oder Lösungen abrufen können.
Feedback- und Debattiertools 🔊
- Tweedback – mit dieser App können deine SuS dir Feedback zu deiner Arbeit geben, in Echtzeit, vollkommen anonym und zu 100 % datenschutzkonform. Die Möglichkeit zu haben, ihre Lehrkräfte anonym zu bewerten, kann SuS unheimlich motivieren. Also sei mutig und traue dir und deinen SuS diesen Rollentausch zu, du kannst davon nur profitieren.
- Kialo – das Debattieren ist eine jahrtausendealte Methode, um Themen zu bearbeiten und die Ausdrucks- sowie Kommunikationsfähigkeit zu stärken. Kialo visualisiert die Debatten in deiner Klasse und regt den kritischen Geist deiner SuS an.
Video-Tools 🎥
- Stop Motion Studio – Stop-Motion-Filme sind eine tolle Methode, um deine SuS kreativ werden zu lassen. Mit dem entsprechenden Tool können sie mit deiner Hilfe einen kleinen Trickfilm produzieren, der Lerninhalte spielerisch und ausdrucksstark aufnimmt.
Youtube im Unterricht – lohnt sich das?
Wer nicht eigens Apps installieren möchte, kann z.B. auf YouTube zurückgreifen, um digitale Inhalte in seinen Unterricht zu integrieren. Auf der Videoplattform finden sich zahlreiche hochqualitative Inhalte zu den verschiedensten Themen. Diese können unter anderem als Input für den Unterricht, als Quelle für Referate oder auch zur selbstständigen Wiederholung genutzt werden. Und wer sich traut, kann seinen Schülerinnen und Schülern auf der Plattform auch problemlos eigene Inhalte bereitstellen. 😉
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