Selbsteinschätzung der SuS fördern (inkl. Tipps & Unterrichtsmaterialien)
- Was ist Selbsteinschätzung? [Definition]
- Wie wichtig ist Selbsteinschätzung?
- Selbsteinschätzung – Originelle Unterrichtsmaterialien & Methoden
- 1. Selbsteinschätzungsbogen: Mit dem Smiley-System zum Durchblick
- 2. Lernlandkarte – Selbsteinschätzung durch Eroberung
- 3. Blitzlicht-Methode: Selbsteinschätzung im Schnelltest
- 4. Selbsteinschätzung mit Impulsen: Reflexionskarten
- 5. SchülerInnen interviewen MitschülerInnen: Selbsteinschätzung Face-to-Face
In der Schule ist die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung nicht nur in Zeiten der Notenvergabe eine wichtige Kompetenz. Lernen Schülerinnen und Schüler, den Prozess und das Ergebnis der eigenen Arbeit zu reflektieren, bereitet das den Boden für eine individuelle Förderung und einen nachhaltigen Unterricht.
In diesem Post beantworten wir folgende Fragen:
- Was ist Selbsteinschätzung?
- Wie wichtig ist Selbsteinschätzung?
Im Anschluss haben wir zudem abwechslungsreiche Materialien für den Einsatz in deiner Klasse vorbereitet.
Was ist Selbsteinschätzung? [Definition]
Selbsteinschätzung ist die Fähigkeit, sich selbst realistisch einzuschätzen. Sie ermöglicht,
- unsere eigene Arbeit oder Fähigkeit zu analysieren,
- Schwächen und Stärken herauszufinden,
- entsprechende Lösungen zu erarbeiten.
Im schulischen Kontext bezieht sich Selbsteinschätzung auf die Bewertung der eigenen Lernresultate durch die SuS selbst, wobei sie sich an den bekannten Zielen und Kriterien orientieren.
Da Selbsteinschätzung sehr subjektiv ist und auch von der Meinung anderer beeinflusst werden kann, laufen wir Gefahr, uns oftmals zu über- oder unterschätzen.
Wie wichtig ist Selbsteinschätzung?
Selbsteinschätzung ist sehr wichtig, denn sie fördert die persönliche Entwicklung, Motivation und (schulische) Leistung.
Durch gute Selbsteinschätzung stärken wir zudem unser Selbstwertgefühl und Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten. Wir werden uns bewusst, dass wir unseren Erfolg beeinflussen und unsere Ziele erreichen können, auch wenn ab und zu Hürden zu überwinden sind.
Daher ist es essentiell, dass auch Lehrkräfte die Selbsteinschätzung der SuS fördern. Denn dadurch entscheiden sich Kinder und Jugendliche später u. a. leichter für ein Ausbildungsprogramm, das optimal für sie geeignet ist. Wenn sie z. B. herausfinden, dass sie eher schüchtern sind, können sie sagen, dass eine Karriere im Marketing wohl nicht die beste Wahl wäre.
Im folgenden Kapitel findest du interessante Materialien für den Einsatz in deinem Unterricht. Wir wünschen dir und deinen SuS viel Spaß beim Ausprobieren!
Kündigst du während deiner Probezeit, entstehen für dich keine Kosten.
Selbsteinschätzung – Originelle Unterrichtsmaterialien Methoden
Die folgenden Unterrichtsmethoden zur Förderung der Selbsteinschätzung lassen sich auf viele Fächer und Themen übertragen.
1. Selbsteinschätzungsbogen: Mit dem Smiley-System zum Durchblick
Eine beliebte und unkomplizierte Form, um eine Selbsteinschätzung der SuS zu reflektieren, sind Selbsteinschätzungsbögen. Sie leiten die Kinder etwa durch ein Smiley-System dazu an, ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf ihr Können und Arbeitsverhalten selbst einzuschätzen und zu beurteilen.
Lehrkräfte und Eltern erkennen aus den Bögen den Förderbedarf und können mit entsprechendem Übungsmaterial reagieren.
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2. Lernlandkarte – Selbsteinschätzung durch Eroberung
Mittels einer Lernlandkarte wird jedes Thema zu einem Abenteuer. Nicht nur in der Grundschule sorgt die Lernlandkarte als Methode zur Förderung der Selbsteinschätzung für jede Menge Spaß beim Erlernen und Erarbeiten von neuen Themen.
Gemeinsam eine Lernlandkarte erstellen
Selbst eine Lernlandkarte zu erstellen, stärkt das Bewusstsein für Zusammenhänge und aufeinander aufbauende Fähigkeiten.
Und so geht's:
- Auf der Basis des Lehrplans erstellen die SuS mit Hilfe vorgegebener oder selbst formulierter Sätze Themeninseln, die sie anschließend auf einer Landkarte anordnen.
- Als Vorlage für die Themeninseln können z. B. vorformulierte Ich-kann-Sätze dienen („Ich kann zwei Zahlen schriftlich addieren“, „Ich kann Aufgaben zum großen 1x1 im Kopf lösen“).
- Die verschiedenen Inseln werden von den SuS auf der Karte so angeordnet, wie sie ihrer Meinung nach thematisch zueinander gehören. Dabei sind der Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt, wie die folgenden Lernlandkarten-Beispiele beweisen.
- Danach schraffieren die SuS die Inseln in unterschiedlichen Farben: grün, wenn sie die Themen gut kennen; gelb, wenn sie sie mittelmäßig kennen; rot, wenn sie sie gar nicht kennen.
- Die Lernlandkarte wird dann monatlich erneuert und die verschiedenen Inseln von den SuS nach und nach erobert.
Lernlandkarte mit Vorlage
Viele Verlage bieten bereits zu bestimmten Themengebieten eine Lernlandkarte als Vorlage an. Vorgefertigte Lernlandkarten eignen sich besonders für schnelle Einstiege und Überblicke.
Die SuS sehen auf einen Blick, was auf sie zukommt, und du kannst nach der Bearbeitung ein erstes aussagekräftiges Bild über den Kenntnisstand innerhalb der Klasse erhalten.
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3. Blitzlicht-Methode: Selbsteinschätzung im Schnelltest
Die Blitzlicht-Methode für den Unterricht (oder auch Blitzlichtrunde) ist eine einfache und schnelle Form der Selbstreflexion. Im Stuhlkreis formulieren die SuS, was sie entdeckt und gelernt haben, was ihnen leicht oder schwer gefallen ist.
TIPP: Die Blitzlicht-Methode kann sowohl als Einstieg als auch zum Abschluss einer Stunde genutzt werden.
Und so geht's:
- Die Lehrkraft gibt einen Impuls vor, z. B. mit Hilfe von Reflexionskarten (siehe unten).
- Zu der jeweiligen Reflexionskarte bringen die SuS in aller Kürze nacheinander ihre Empfindungen und Gedanken zum Ausdruck.
- Jedes Kind sollte sich äußern.
- Die Äußerungen werden von den anderen SuS weder kommentiert noch bewertet.
4. Selbsteinschätzung mit Impulsen: Reflexionskarten
„Wie war’s denn?“
Wo Erwachsene meist schnell eine Antwort finden, tun sich Kinder oftmals schwer.
Kein Wunder – Reflektieren und Begründen will eben erst gelernt werden. Reflexionskarten, die man beispielsweise in der Mitte eines Stuhlkreises ausbreitet und die dann nacheinander von den SuS umgedreht werden, sind dabei eine große Hilfe.
Sie strukturieren das Gespräch und stellen sicher, dass wichtige Inhalte auch berücksichtigt werden. Zudem helfen sie den SuS, Gelerntes zu reflektieren und leichter ganze Sätze zu bilden.
Auf den Reflexionskarten stehen Sätze wie:
- „Besonders gut gefallen hat mir …“
- „Nicht verstanden habe ich …”
- „Für das nächste Mal wünsche ich mir …”
Die Karten lassen sich für die verschiedensten Anlässe gebrauchen – Vom Stimmungsbild über die Reflexion von Arbeitsphasen bis hin zu Themen-Gesprächen.
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5. SchülerInnen interviewen MitschülerInnen: Selbsteinschätzung Face-to-Face
Im persönlichen Austausch lernen die SuS, noch differenzierter und sorgfältiger zu argumentieren und reflektieren.
Es empfiehlt sich, das Gespräch in mehrere Abschnitte zu gliedern (z. B. zum Lernprozess und Lerninhalt).
Ein Schüler bzw. eine Schülerin ist der Interviewer, der/die andere wird interviewt. Nach einer festgelegten Zeit wechseln sie die Positionen. Ausgehend von den vertrauten Satzmustern stellen die SuS der jeweiligen Situation und dem Partner angemessene Fragen.
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