Stationenlernen – Tipps & Materialien für den Unterricht (inkl. Checkliste)
- Was ist Stationenlernen?
- Welche Vor- und Nachteile hat Stationenlernen?
- Stationenlernen – Vorteile
- Stationenlernen – Nachteile
- Welche Formen der Stationsarbeit gibt es?
- Geschlossenes Stationenlernen
- Offenes Stationenlernen
- Unterteilte Stationen
- Stationenlernen mit Optionen
- Welche unterschiedlichen Stationen gibt es beim Stationenlernen?
- Standardstation
- Feste Stationen
- Außenstation
- Parallelstation
- Pufferstation
- Kontroll- und Servicestation
- Wahlstation
- Regeln zum Stationenlernen
- Stationenlernen richtig durchführen – Checkliste
- Stationenlernen – Abwechslungsreiches Unterrichtsmaterial
- 1. Der Laufzettel (3.-4. Klasse, Deutsch)
- 2. Träumerei & Co. (3. Klasse, Musik)
- 3. Was wissen wir eigentlich über den Seehund? (5.-6. Klasse, Biologie)
- 4. Lernstationen und Coachingmappen zur Sportspielevermittlung (7.-10. Klasse, Sport)
Fakt ist – Der Wechsel zwischen den Aktivitäten während des Unterrichts kann die SuS aufrütteln und sie zum aktiven Lernen motivieren.
Eine dafür geeignete Methode ist das bei LehrerInnen immer beliebtere Stationenlernen.
In diesem Beitrag nehmen wir dieses Thema genauer unter die Lupe und erklären dir u. a.:
- was Stationenlernen ist,
- welche Formen der Stationsarbeit es gibt,
- welche Vor- und Nachteile Stationenlernen hat
und Vieles mehr.
Beantworten wir zuerst die folgende Frage...
Was ist Stationenlernen?
Beim Stationenlernen arbeiten die Schülerinnen und Schüler anhand vorbereiteter Materialien an Lernstationen.
Ziel dabei ist es, dass sich die SuS
- eigenverantwortlich Teilaspekte eines Themas erarbeiten
und
- selbstständig nach und nach das große Ganze erschließen.
Insbesondere in der Grundschule kommt das Stationenlernen oft zum Einsatz. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Methode, zum Beispiel „Stationenarbeit bzw. Stationsarbeit", „Lernstraße", „Stationenbetrieb“, „Lerntheke“, „Lernparcours" oder „Lernzirkel".
Interessanter Fakt am Rande: Das Stationenlernen hat seinen Ursprung im Zirkeltraining, das Viele im Sportunterricht kennen (und fürchten) gelernt haben.
Welche Vor- und Nachteile hat Stationenlernen?
Wie jede Unterrichtsmethode hat auch Stationenlernen seine Vor- und Nachteile. Wir haben diese kurz und übersichtlich für dich zusammengefasst.
Stationenlernen – Vorteile
- Stationsarbeit unterstützt differenzierten Unterricht: Da die Aufgabenstellung (z. B. durch extra Tipps) variiert, ist eine Differenzierung gut möglich. Dadurch können die SuS basierend auf ihrem Lernstand ihr eigenes Tempo beim Lösen der Aufgaben bestimmen.
- Die SuS lernen, selbständig zu arbeiten: Stationenlernen motiviert die SuS, sich Aufgabenstellungen sowie neue Themen selbstständig zu erarbeiten. Außerdem lernen sie dadurch, ihre Zeit besser zu organisieren.
- Stationenlernen ist abwechslungsreich: Beim Stationenlernen werden verschiedenste Aufgaben gelöst, was den Unterricht sehr abwechslungsreich macht. Außerdem ist somit für jeden Schüler bzw. jede Schülerin eine Methode dabei, die ihm oder ihr liegt.
- Stationenlernen fördert die Sozialkompetenz: Bei der Stationsarbeit ist Teamfähigkeit gefragt. Die SuS lernen, auf MitschülerInnen zuzugehen, um sich einer Gruppe anzuschließen oder ein Zweierteam zu bilden.
Stationenlernen – Nachteile
- Stationenlernen erfordert viel Planung: Stationenlernen im Unterricht durchzuführen erfordert viel Planung. Du musst verschiedene Faktoren im Blick behalten: die Materialien, den Raum, die Zeit und Aufgaben.
- SuS können leichter abschreiben: Wenn manche SuS die gestellten Aufgaben nicht selbst bearbeiten können oder wollen, können sie leicht von ihren MitschülerInnen abschreiben.
- Es kann unruhig werden: Für die SuS ist es oft schwer, leise zu arbeiten. Auch wenn beim Stationenlernen alle im gedämpften Ton reden, lässt sich eine gewisse Lautstärke und Unruhe nicht vermeiden.
Kommen wir nun zu den verschiedenen Formen der Stationsarbeit.
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Welche Formen der Stationsarbeit gibt es?
Hinter dem Stationenlernen steht das Prinzip des offenen Lernens. Einfach gesagt heißt das: Die Schüler und Schülerinnen lernen selbstbestimmt. Es gibt jedoch verschiedene Formen des Stationenlernens, die den SuS mal ein bisschen mehr, mal ein bisschen weniger Entscheidungsfreiheit geben. Im Allgemeinen unterscheidet man die folgenden Formen:
Geschlossenes Stationenlernen
Hierbei ist die Reihenfolge der Lernstationen vorgegeben. Um Differenzierung zu ermöglichen, können jedoch unterschiedliche Einstiegs- und Endstationen angeboten werden.
Offenes Stationenlernen
Die Schüler haben die freie Wahl, in welcher Reihenfolge sie die Stationen bearbeiten.
Unterteilte Stationen
Diese Form der Stationsarbeit besteht aus dem Pflicht- sowie dem Wahlkreis. Der Pflichtkreis enthält Pflichtaufgaben, die in der Regel in vorgegebener Reihenfolge bearbeitet werden müssen.
Der Wahlkreis hingegen bietet Aufgaben an, die freiwillig von den SchülerInnen gewählt werden können. Dies sind in der Regel vertiefende Aufgaben zu den jeweiligen Inhalten im Pflichtkreis.
Stationenlernen mit Optionen
Hierbei haben die SuS die Möglichkeit, an den Einzelstationen zu wählen. Diese Wahl kann sich auf zwei Aspekte beziehen:
- den Inhalt (Welchen Aspekt des Themas möchte ich angehen?)
- die Sozialform (Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit?)
Welche unterschiedlichen Stationen gibt es beim Stationenlernen?
Die Lehrkraft kann je nach Thema, Zeit und Klassengröße aus verschiedenen Stationen eine individuelle Stationenarbeit bauen.
Diese Arten von Stationen gibt es:
Standardstation
Die Standardstationen sind die Grundpfeiler der Stationsarbeit. Sie müssen vor allem:
- selbständiges Arbeiten ermöglichen
- mehrere Übungsdurchläufe zulassen
Die Aufgabenstellungen müssen knapp und klar verständlich sein. Dazu ist es wichtig, dass das Material an der jeweiligen Station gut strukturiert und nicht zu umfangreich ist.
Feste Stationen
Nicht immer arbeiten die Schülerinnen und Schüler an den Stationen selbst. Zum Beispiel, wenn das Klassenzimmer nicht genügend Platz bietet. Stattdessen nehmen sie das bereitgestellte Arbeitsmaterial, das an der Station ausgelegt ist und bearbeiten es an ihrem Platz.
Feste Stationen sind jedoch eine Ausnahme von dieser Praxis. Für sie ist ein fester Standort vorgesehen. Zum Beispiel kann dies notwendig sein, wenn größere Versuchsaufbauten, Strom- und Wasseranschlüsse oder einfach eine gewisse Bewegungsfreiheit für die Aufgabe benötigt werden.
Außenstation
Raus aus dem Klassenzimmer, heißt es bei den Außenstationen. Sie bezeichnen schulische oder außerschulische Lernorte, die man aufsuchen muss, um bestimmte Aufgaben zu lösen.
Parallelstation
Hier bieten mehrere Stationen (A-, B-, C-Stationen) verschiedene Wege und Zugänge zur Bewältigung einer Aufgabe.
Pufferstation
Die SuS arbeiten im eigenen Tempo und so kann es immer mal wieder zu Staus an den Stationen kommen. Pufferstationen schaffen Abhilfe: Bei ihnen legt die Lehrkraft Arbeitsmaterial in mehrfacher Ausfertigung aus, zum Beispiel Lückentexte, Silbenrätsel und ähnliches.
Kontroll- und Servicestation
An einer Kontrollstation können die SuS anhand von Lösungsvorschlägen die eigenen Arbeitsergebnisse vergleichen. Eine Servicestation gibt den SuS Orientierung und Unterstützung, zum Beispiel durch Informationskarten, Bücher oder andere Materialien zum Thema.
Wahlstation
Mitunter auch Parallelstation oder Doppelzirkel genannt, können die SuS die Wahlstation als zusätzliche Übung benutzen, um ihr Wissen zu vertiefen.
Manchmal werden sie aber auch als Hilfestellung angeboten. Zum Beispiel, um einzelne Lernschritte noch einmal zu beschreiben und die SuS anzuleiten. Das Prinzip der Wahlstation ist stets die Freiwilligkeit.
Regeln zum Stationenlernen
Die Stationenarbeit bietet den SuS viele Freiheiten. Aber gleichzeitig benötigt es auch einige Regeln für die SuS, denn sonst ist das Chaos vorprogrammiert. Das gilt insbesondere für das Stationenlernen in der Grundschule.
Welche Regeln das sind, ist jeder Lehrkraft selbst überlassen und immer abhängig von der Form der gewählten Stationenarbeit.
Die Regeln können auf dem Laufzettel oder einem zusätzlichen Blatt allen SchülerInnen in die Hand gedrückt, an den Stationen ausgelegt oder im Klassenzimmer ausgehängt werden.
Zum Beispiel kann darauf stehen:
- „Lies die Aufgabenstellung zuerst sorgfältig durch.“
- „Versuche selbständig eine Lösung zu finden.“
- „Wenn du Hilfe benötigst, frage zunächst einen Mitschüler/eine Mitschülerin.“
- „Notiere dir auf dem Laufzettel, welche Stationen du beendet hast.“
Stationenlernen richtig durchführen – Checkliste
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Mit unserer Checkliste kannst du Stationenlernen ganz einfach auch in deiner Klasse etablieren.
✔️ Baue die Stationen auf: arrangiere Tische, erstelle Stationenschilder, lege Arbeitsaufträge und Unterrichtsmaterialien bereit.
✔️ Wiederhole die Regeln zur Stationenarbeit für die SuS.
✔️ Führe die SuS in das aktuelle Stationenarbeitsthema ein.
✔️ Erläutere, ob Partner- oder Gruppenarbeit möglich ist und wie sich die Gruppen bilden sollen
✔️ Informiere die SuS, wie viel Zeit ihnen zur Verfügung steht, ob sie bei bestimmten Stationen mehr Zeit einplanen sollten usw.
✔️ Weise auf Stationen mit differenziertem Schwierigkeitsgrad hin und gebe den SuS Anweisungen, welche Aufgaben sie bearbeiten sollen.
✔️ Verrate den SuS, an welchen Stationen eine Selbstkontrolle möglich ist.
✔️ Teile Laufzettel aus.
✔️ Starte das Stationenlernen.
✔️ Stehe deinen SuS als Lernbegleitung für mögliche Fragen zur Verfügung.
Es gibt zahlreiche Materialien und Vorlagen für effektives Stationenlernen in verschiedenen Schulfächern. Im folgenden Kapitel haben wir einige für dich herausgesucht.
Stationenlernen – Abwechslungsreiches Unterrichtsmaterial
1. Der Laufzettel (3.-4. Klasse, Deutsch)
Der Laufzettel ist eines der wichtigsten Utensilien, die man für eine erfolgreiche Stationenarbeit benötigt. Er gibt jedem einen guten Überblick über die verschiedenen Stationen und ihren Arbeitsstand.
Außerdem können die SuS auf dem Laufzettel dokumentieren, wie gut oder schlecht sie mit einer Station zurechtgekommen sind. Das ist wertvolles Feedback und hilft der Lehrkraft bei der Auswertung.
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2. Träumerei Co. (3. Klasse, Musik)
In dieser Unterrichtseinheit lernen deine SuS die Musik von Robert Schumann durch Singen, Orff-Instrumente, Tanzen und Malen kennen. Hintergrundwissen zum Komponisten und seiner Zeit wird in einer Stationsarbeit erarbeitet.
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3. Was wissen wir eigentlich über den Seehund? (5.-6. Klasse, Biologie)
Im Rahmen der Unterrichtsmaterialien untersuchen die SuS an Stationen die Anpassungen des Seehundes an seinen Lebensraum. Zudem betrachten sie seine Lebensweise im Jahresverlauf durch anschauliche Versuche und einen gebastelten Jahreskalender.
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4. Lernstationen und Coachingmappen zur Sportspielevermittlung (7.-10. Klasse, Sport)
Eine offene Unterrichtsgestaltung kann bei Sportarten wie Volleyball und Basketball helfen, einen bewegungsintensiven Sportunterricht zu ermöglichen.
Diese Unterrichtsmaterialien bieten dir vielfältige, differenzierte Übungsvarianten, die in Form von Stationsarbeit, Coaching-Mappen aber auch einzeln eingesetzt werden können.
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Lust auf mehr? Hier findest du weiteres fächerübergreifendes Unterrichtsmaterial rund ums Stationenlernen.
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